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Allerleihrauh

Galerie 5020, Salzburg, 2007

Allerleihrauh, Video, 13m, 2007

Allerleihrauh, Objekt, Video, Box, Holz, Lautsprecher, Installationsansicht, 2007

Open Air Kino, Kunsthaus Bregenz, 2008 (Videoprojektion)

Vienna Art Fair, Hamish Morrisson Galerie, Berlin, 2010 (Kartonbjekt)

Der Titel der Videoarbeit von Viktoria Tremmel zitiert ein Märchen der Gebrüder Grimm, das in der Analyse und Therapie von sexuellem Missbrauch eine wichtige Rolle spielt. Im Sterbebett nimmt darin eine Königin ihrem Ehemann das Versprechen ab, nur eine Frau zu heiraten, die ebenso schön ist wie sie. Nach Jahren der vergeblichen Suche beschließt er schließlich seine Tochter zu heiraten, die inzwischen ihrer Mutter sehr ähnlich sieht. Die Tochter widersetzt sich jedoch dem Vater und flieht mit einem schützenden Mantel aus „allerlei Rauh“-Werk...

Am Anfang der Arbeit von Viktoria Tremmel steht eine junge Frau, die ebenfalls mit einem dicken Mantel bekleidet ist. In Anlehnung an das Märchen lässt damit schon die erste Einstellung darauf schließen, dass die selbstbewusste junge Frau aufgrund von sexuellem Missbrauch bereits Schutz gesucht und gefunden hat. Im weiteren Verlauf der ebenso konzentrierten wie ruhigen Arbeit, legt dann die Künstlerin die aus dem kollektiven Bewusstsein gerne verdrängten gesellschaftlichen Gewaltstrukturen wieder frei, die sich die junge Frau in den eigenen Körper eingeritzt hat. 

– Christa Benzer

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