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Sich ein Stück herausnehmen

Viktoria Tremmel & Martin Wagner, Installation & Performance, 2010

 

Die KünstlerInnen Viktoria Tremmel und Martin Wagner thematisieren in ihrer Installation im öffentlichen Raum die Symbolik von Macht und Ohnmacht und versuchen das breite Spektrum des Themas interventionistisch an einem Ort festzumachen, der schon immer als Schnittstelle galt.

 

Es handelt sich dabei um das erste Durchgangstor auf der Bettlerstiege, die historisch als Verbindungsglied zwischen Kloster und Volk betrachtet wurde. In diesem Sinne nehmen die beiden Künstler Bezug auf den Ort selbst und auf dessen Geschichte.

Der Titel ist sowohl Beschreibung einer Grenzüberschreitung, aber auch als Handlungsanweisung und Aufforderung gedacht: Die BesucherInnen werden eingeladen, „sich ein Stück herauszunehmen“, sich partizipativ zu beteiligen und die Installation zu verändern. Über jeweils 30 T-Shirts in Rot befindet sich der Schriftzug „die Grenze deines bloßen Körpers durchdringt die Schwelle ihrer Macht“, während sich über 30-T-Shirts in Lila der Schriftzug „hineinschlüpfend unter die Haut, was bleibt ist die Macht, die sich breit macht, eine Sprache zu finden“ zieht. Durch die Verwendung von insgesamt 600 T-Shirts entsteht aus vielen Einzelteilen ein skulpturaler textiler Körper als Textträger. Jeder ist eingeladen, sich ein T-Shirt zu nehmen, hineinzuschlüpfen und so den Aktionsradius als Performance zu erweitern. Viktoria Tremmel & Martin Wagner schaffen so eine Aktion aus Rede und Gegenrede. Vorstellungen und Gewissheiten einer kritischen Rezeption wirken hier ebenso ineinander, die das Ästhetische und Sprachliche durchziehen.

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